Manchmal werden Träume war. Für den Dämmer Verein Michl e.V. war das am 20. September 2014. Die vor vier Jahren geborene Idee, einen Freiraum für Kinder und Jugendliche am Stadtrand im Aschaffenburger Norden einzurichten, war mit der interreligiösen Segensfeier am Weltkindertag auf dem Rosenberg nun in die Tat umgesetzt.
Über 250 Besucher konnte der Michl e.v. auf dem "freiRaum Rosenberg" begrüßen. Darunter waren neben dem katholischen Weihbischof Ulrich Boom und dem stellvertretenden Dekan der evangelischen Kirche Rudi Rupp auch der bayerische Justizminister Dr. Winfried Bausback, die Landtagsabgeordneten Martina Fehlner und Judith Gerlach, die Aschaffenburger Bürgermeister Jessica Euler und Jürgen Herzing, einige Stadträte sowie Vertreter der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates von St. Michael. Mit besonderen Applaus wurde Pfarrer Georg Müller begrüßt. Dem inzwischen pensionierten früheren Seelsorger der Pfarrei St. Michael wurde auf dem Gelände eine Holzbank mit dem Namen "Georgsruh" gewidmet.
Die Segensfeier war von der Konzeptgruppe des Michl e.V. vorbereitet worden und sollte eines der Ziele im Konzept für den freiRaum Rosenberg verdeutlichen. Darin wird betont, dass das Gelände auch den Dialog zwischen den Kulturen fördern soll. Religion ist ein wichtiges Element der Kultur und optisch kommt das auf dem Gelände durch die Installation von Vereinsmitglied Günter Berninger zum Ausdruck. Die will mit nach oben und aufeinander zu strebenden Balken die verschiedenen Wege des Mensch zu Gott symbolisieren. Weihbischof Boom nahm darauf in seiner Ansprache Bezug und betonte, dass alle Menschen, die sich auf unterschiedlichen Wegen auf die Suche nach Gott gemacht haben, im Grunde Brüder und Schwestern sind. Abdullah Ay, Ayla Vezirolu und Emine Özdemir von der Aschaffenburger DITIB-Moschee nutzten die Gelegenheit, gerade in der momentanen Situation den Islam als eine Religion des Friedens herauszustellen. Dekan Rupp wiederum erinnerte an das gemeinsame Gut aller Menschen, die Schöpfung. Das Freigelände am Rosenberg sei in hervorragender Weise geeignet, jungen Menschen den Wert dieses Geschenk Gottes erfahrbar zu machen. In einem Text erinnerten Mitarbeiter des Projekt Jugendtreff daran, dass es auf der Welt auch viele Kinder gibt, die solche Freiräume nicht zur Verfügung haben, die noch nicht einmal ihre jeweilige Religion in Freiheit leben dürfen.
In ihrem Grußwort für die Stadt Aschaffenburg bedankte sich die 2. Bürgermeisterin Jessica Euler für das große Engagement des Vereins. Mit dem ersten Vorsitzenden Bernhard Völker an der Spitze sei in vielen ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden ein beeindruckendes Gelände entstanden. Dem schloss sich Pfarrer Robert Stolzenberger, der Leiter der Pfarreiengemeinschaft Heilige Dreifaltigkeit an. Er freue sich über diese Einrichtung, die nicht nur der eigenen pfarreilichen Jugendarbeit des Projekt Jugendtreff zu Gute komme.
Der Segensfeier schloss sich ein buntes Fest auf dem Gelände an. Verschiedene Jugendeinrichtungen, darunter auch das Jugendkulturzentrum und die Kindergärten des Stadtteil Damms, boten Workshops und Spiele für Kinder an. Neben dem Festzelt gab zunächst der Dämmer Kinderchor ein Konzert. Anschließend spielte die Band ZeitZeichen, die ihre Wurzeln in der Jugendarbeit der Pfarrei St. Michael hat. Man ließ sich die Stimmung auch nicht durch den Regenschauer vermiesen, der zwischenzeitlich über das Gelände zog. Der Abend endete ganz klassisch im Jugendarbeitsstil mit einer Lagerfeuerrunde und Gitarrenmusik.
Ab sofort kann man jetzt auf dem Gelände Zeltlager, Naturerlebnistage und Ferienfreizeiten veranstalten oder miteinander feiern. Vereine, Jugendeinrichtungen und Schulen, die an einer Belegung interessiert sind, wenden sich an den Vorsitzenden Bernhard Völker, Tel: 06021-470785, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Nähere Informationen zum Platz und zu den Belegungsbedingungen findet man im Internet unter www.freiraum-rosenberg.de